Stadtteilinitiative „Vernetzung Süd“ ruft zum Housing Action Day 2022 auf!
Am Samstag, 26. März findet europaweit der Housing Action Day auch in Leipzig statt! Wohnen bleibt eine der drängendsten sozialen Fragen unserer Zeit. Auch in Leipzig sind Mieter*innen weiter unter Druck: Die Mieten steigen überall, der Verdrängungsdruck ist vielerorts hoch und teilweise dubiose Immobilienunternehmen versuchen Menschen aus ihren 4 Wänden zu entmieten. Der Bau neuer Wohnungen findet vor allem im teuren Segment statt und hat zur Folge, dass die Bestandsmieten in der Nachbarschaft früher oder später steigen.
Deshalb laden wir Euch ein, an diesem Tag mit uns aktiv zu werden und an unserem Stadtteilspaziergang durch Leipzig-Connewitz teilzunehmen. Wir wollen an Beispielen die aktuellen Entwicklungen aufzeigen. Auf der einen Seite: Neubauprojekte, Entmietungsfälle, Problemvermieter*innen. Auf der anderen Seite: Die Erfolge in den Kämpfen von Mieter*innen und unserer eigenen bisherigen Arbeit als wohnungspolitische Stadtteilinitiative!
Schließt Euch an, denn: Die Stadt soll uns allen gehören!
Samstag, 26. März, ab 14:30 Uhr (Dauer: ca. 2-3 h) Housing Action Day2022
Statt auf die Politik zu warten, entscheiden sich die Berlinerinnen und Berliner für Eigeninitiative und schließen sich zusammen. Um ihre
Häuser von Großinvestoren zurück zu bekommen.
Anläßlich des HOUSING ACTION DAY (26./27. März) präsentieren die Cinémathèque und die mietenpolitischen Initiative Vernetzung Süd die Leipzig Premiere: —– > Start wearing purple <—–
Ein Dokumentarfilm über die Kampagne „Deutsche Wohnen & Co. Enteignen“, Regie: Müge Süer, Hendrik Kintscher, , D 20212, 74 Minuten.
Anschließend ein Podiumsgespräch zu Film und Wohnungspolitik mit den Filmemacher*innen, eine*r Protagonist*in und Leipziger Initiativen.
Synopsis Start wearing purple
Statt auf die Politik zu warten, entscheiden sich die Berlinerinnen und Berliner für Eigeninitiative und schließen sich zusammen. Um ihre Häuser von Großinvestoren zurück zu bekommen. Der Dokumentarfilm Start Wearing Purple folgt einer inspirierenden und erfrischenden Bewegung, die das Verständnis von Hausbesitz und Eigentum überall auf den Kopf stellen könnte.
Fünf Berlinerinnen mit verschiedensten Hintergründen und Lebensgeschichten finden sich zwischen fast zweitausend engagierten Menschen wieder, um gemeinsam für die gleiche Sache zu kämpfen. Obwohl sich ihre persönlichen Beweggründe unterscheiden, glauben sie daran, die größten Immobilienunternehmen der Stadt enteignen können. Und somit Wohnraum wieder bezahlbar zu machen.
Es steht viel auf dem Spiel, ihre Bewegung ist gewachsen, aber noch haben sie fast nichts außer ein paar Unterschriften in der Hand. Dabei müssen sie sich gegen die überwältigende Macht der Immobilienlobby und der Politikerinnen, die bereit sind ihre eigene Stadt zu verkaufen, durchsetzen.
Der Dokumentarfilm Start Wearing Purple zeigt, was diese ansonsten sehr gewöhnlichen Menschen antreibt. Trotz aller Rückschläge hartnäckig zu bleiben und an ein Ziel zu glauben, dass die Verhältnisse in ihrer Stadt, ihrem Land und letztlich überall nachhaltig ändern könnte.
Teilnahme
Es gilt 2G+: Wer nicht dreifach geimpft (geboostert) oder innerhalb der letzten drei Monate genesen ist (Infektionsnachweis mit einem positiven PCR-Test 28 Tage bis 3 Monate nach Abnahme), bringt bitte zu jeder Vorstellung einen zweifachen Impfnachweis sowie einen tagesaktuellen, negativen Test mit (keine Selbsttests!). Eine Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske besteht beim Betreten der Innenräume. Die Kontaktnachverfolgung ist durch Formulare und in der Corona-Warn-App möglich. Wir platzieren Euch natürlich weiterhin individuell und mit Abstand.
Die Abendkasse öffnet 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Reservierte Karten müssen bis 15 Minuten vor Filmbeginn abgeholt werden.
Eine Veranstaltung der Vernetzung Süd in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Sachsen
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts
wir, die wohnungspolitische Stadtteilinitiative „Vernetzung Süd“,
möchten auf das Interview in der kreuzer-Ausgabe 01/22 ganz ungefragt antworten:
Mit seinem Rundumschlag gegen linke Politik und Initiativen in Leipzig delegitimiert der Rote Salon auch unsere Arbeit als Stadtteilvernetzung. Wir fragen uns: Aus Unkenntnis oder motiviert. In jedem Fall wollen wir das behauptete nicht unwidersprochen lassen.
Stadtteilgespräch
Zunächst zum abgesagten Stadtteilgespräch: Es gab im Herbst 2020 gute politische Gründe, weshalb wir und andere die Einladung des OBM Jung zum Stadtteilgespräch ausschlugen. Nachlesbar ist das in den zwei Offenen Briefen (28.09. & 02.11.2020), die dazu veröffentlicht wurden.
Unter anderen gab es Argumente gegen die Einladungspolitik seitens der Stadt, als auch eine Kritik am intransparenten Zustandekommen und exklusiven Format dieses schnell einberufenen „Stadtteilgesprächs“. Wir wollten in erster Linie mitbestimmen, unter welchen Konditionen dieses Gespräch stattfindet, eine Absage per se war
es niemals gewesen – wie auch die folgenden Entwicklungen (u.a. Zusammenarbeit mit dem Stadtbezirksbeirat Süd in der Sache) zeigen. Der „Rote Salon“ verdreht die Tatsachen, ja er verbreitet Unwahrheiten.
Schlimmer wird es, wenn die Sprecher behaupten, dass es in Connewitz oder in der Südvorstadt keine politische Bündnis- und Netzwerkarbeit in Sachen Wohnungspolitik gäbe. Da fragen wir: Wo wart Ihr in den letzten 15 Jahren? Habt Ihr nicht die Gründung des Netzwerk Leipzig – Stadt für alle mitbekommen, oder direkt um die Ecke die Aktivitäten der Vernetzung Süd? Wir sind seit 4 Jahren am Start, organisieren Mieter*innen und Protest gegen Entmietungen und Mieterhöhungen, wir dokumentieren die teuren
Neubauten als auch die Verdrängungen im Stadtteil und stellen konkrete politische Forderungen, an die Stadt und z.B. die LWB als kommunales Wohnungsunternehmen. Dabei treten und traten wir auch immer wieder in Kontakt mit der Verwaltung.
Wenn der Roter Salon in dem Interview außerdem von der „Gentrifizierung“ als einem „Lauf der Dinge“ spricht, ist das nicht nur kontrapoduktiv für eine politische Arbeit, die darauf baut, dass Menschen besser verstehen sollen, dass die immer wieder ähnlich ablaufenden Verwertungsprozesse in den Städten, tatsächlich veränderbar sind! Es ist darüber hinaus auch falsch, denn kapitalistisch motivierte Aufwertung und Verdrängung von Menschen sind nicht naturgegeben. Aber dass Kapitalismuskritik zu linker Politik gehört, das hat der Rote Salon scheinbar sowieso nicht (mehr?) auf dem Schirm.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die, die vor der Mietaufwärtsspirale und dem Ausverkauf der Stadt schon vor 15 Jahren gewarnt haben, zunächst belächelt wurden, ihre Auffassung und ihre Kämpfe aber sukzessive zu einer Veränderung der Stadtpolitik führten. Das heißt nicht, dass alles gut ist. Im Gegenteil: Es braucht den Druck der Betroffenen und der Netzwerke für ein Wohnen als Gemeingut sowie für eine Stadt als Raum ihrer Bewohner*innen – und nicht von Investor*innen!
Unsere offenen Treffen – jew. Di. 19-21 Uhr, in ungeraden Wochen – finden derzeit immer online statt. Nehmt bei Problemen, Fragen und Ideen aber gern weiter mit uns Kontakt auf: vernetzung-sued@protonmail.com Viele Grüße, schöne Feiertage und bleibt gesund.