Einladung zum Workshop: Kommunale Wohnungsunternehmen – am Beispiel Leipzig & Frankfurt a. Main

Workshop

Ort: Café im Haus der Demokratie, Bernhard-Göring-Str. 152, 04277 Leipzig

Zeit: Einlass: 14:45 Uhr , Start: 15:00 – 19:00 Uhr (mit Pause)

Teilnahme: Zur besseren Vorbereitung bitten wir um Voranmeldung bis 23.11. unter: vernetzung-sued[at]protonmail[point]com

Inhalt:

Wohnen: kommunal und sozialkommunale Wohnungsunternehmen zum Teil der Lösung machen! Was können wir in Leipzig aus den Mietenkämpfen in Frankfurt am Main lernen?

Zuerst fragten sie laut und provokativ „Wem gehört die ABG?“ – und schafften es, damit 2016 einen Mietenstopp beim kommunalen Wohnungsunternehmen in Frankfurt am Main durchzusetzen. Kurz darauf startete die Frankfurter Mieter*innenbewegung einen „Mietentscheid“ – ein Bürgerbegehren, um die Mieten bei der ABG abzusenken und erschwinglich zu halten. Sie gaben konkrete Antworten auf die Wohnungskrise. Was mit viel Elan und Unterstützung ins Rollen gebracht wurde, scheiterte aber (vorerst) an Verwaltungsvorschriften… 

Wir wollen im ersten Teil der Veranstaltung in zwei Kurzvorträgen die beiden kommunalen Wohnungsgesellschaften in Leipzig (LWB) und in Frankfurt am Main (ABG) miteinander vergleichen und verstehen lernen. In einem zweiten Workshopteil wollen wir mit Euch gemeinsam diskutieren, wie kommunale Wohnungsunternehmen zur Lösung der Wohnungsfrage beitragen können und gemeinsam erarbeiten, welche politischen Ansätze dafür geeignet wären. 

Als Gast aus Frankfurt am Main haben wir Conny Petzold eingeladen. Sie ist Politikwissenschaftlerin, Aktivistin beim Frankfurter Mietentscheid & arbeitet bei Mieter helfen Mietern e.V.  Frankfurt am Main.

Eine Veranstaltung vom Netzwerk Leipzig – Stadt für alle, der Nachbarschaftsinitiative Musikviertel und der Stadtteilinitiative Vernetzung Süd in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen

Zuhause bei Vonovia und Co: Wohnungsmarkt, Wohnerfahrungen, Wohnungskämpfe

Zuhause bei Vonovia und Co ist eine Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Luise Postert, Geografin und Stadtforscherin, sowie den veranstaltenden Gruppen Mieteninitiative Anger-Crottendorf/Reudnitz  & Vernetzung Süd. Die Veranstaltung findet am 28. Februar 2023, um 18 Uhr im linXXnet, Brandstraße 15, statt.

Wohnen kann vieles bedeuten – Heimathafen oder Anlageobjekt, Gestaltungsmöglichkeit oder Fremdkontrolle, Nachbarschaft oder Kundenkartei. Konzerne wie Vonovia sind Vorreiter darin, Wohnen von einem Grundbedürfnis zu einer Profitquelle zu machen. Luise Postert hat eine Forschungsarbeit zu Vonovia in Connewitz geschrieben. Mit ihr wollen wir diskutieren, welchen Strategien das Unternehmen folgt, welche Erfahrungen die Mieter:innen machen und wie städtische soziale Bewegungen und Initiativen die Wohnnungsfrage beantworten.

Die Veranstaltung wird organisiert von:

Mieteninitiative Anger-Crottendorf/Reudnitz: leipzig-mieteninitiative@posteo.net bzw. Tel. 01575 1823106

Vernetzung Süd: vernetzung-sued@protonmail.com

P.S.: Weiteres zum Geschäftsmodell von Vonovia und wie sie den Wohnungsmarkt prägt, in der Broschüre „Vonovia – Ein Problem das immer größer wird“ (2022) von Knut Unger.

Buchvorstellung & Diskussion @ linXXnet: Wohnopoly

Wir laden ein: Am Dienstag, 29.11.2022 wird 19:00 die Bundestagsabgeordnete Caren Lay ihr Buch „Wohnopoly“. Wie die Immobilienspekulation das Land spaltet und was wir dagegen tun können“ im linXXnet (Brandstraße 15, 04277 Leipzig) vorstellen und diskutieren!

Kommt vorbei, testet euch bitte. Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden.

Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt in ihren Buch Wohnopoly die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Ein besonderes relevantes Thema in einer Stadt wie Leipzig, wo Mieten und Bodenpreise seit Jahren explodieren.

Bundesweite Kampagne Energie-Hilfe

Angesichts stark steigender Energiekosten starten Tacheles e.V. und der Paritätische heute, am Montag, den 7.11.2022 die bundesweite Kampagne “Energie-Hilfe”, mit der Menschen über ihre Rechte auf behördliche Übernahme von Energiekosten aufgeklärt werden. Im Zentrum der Kampagne steht die Webseite www.energie-hilfe.org [1], die Betroffene hoher Energiekosten umfangreich über ihre sozialrechtlichen Ansprüche informiert und Musteranträge zur Verfügung stellt.

Warum diese Kampagne?

Immer mehr Menschen kommen durch Inflation und gestiegene Energiekosten wirtschaftlich ins Trudeln, auch Menschen mit gesicherten Einkünften werden die horrenden Heiz- und Betriebskostenabrechnungen, sowie Energiebevorratungskosten oder auch Stromabrechnungen mit ihrem Einkommen nicht in Gänze zahlen können und haben zumindest einen teilweisen Übernahmeanspruch durch das Jobcenter/Sozialamt. Auch eine Reihe Sozialleistungsbeziehende wie Rentner*innen, Wohngeld- und Kinderzuschlagbeziehende, Auszubildende haben diese Ansprüche auch, nur wissen sie dies nicht.

Zentrale Information für Menschen, die nicht im Leistungsbezug stehen ist, dass sie potenziell Leistungsansprüche haben und das sie ihren Antrag im Monat der Fälligkeit einer Forderung den Übernahmeantrag stellen, erfolgt dieser Antrag zu spät, entfällt der ganz oder teilweise Übernahmeanspruch durch die Behörden.

Hier setzt die “Energie-Hilfe” Kampagne an und beginnt mit einer sehr breiten angelegten Informations- und Aufklärungsarbeit. Eigentlich sind die Sozialleistungsträger selbst zu dieser Information Aufklärung gesetzlich verpflichtet, passieren tut es eher selten. Daher sehen wir uns in dieser Pflicht, denn die Bewältigung dieser Krise, der Zusammenhalt der Gesellschaft kann nur gemeinsam und in Solidarität geschehen. Konkrete Hilfen statt populistischer Scheinlösungen sind gefragt. Dafür wollen wir eine Vorlage liefern und Euch/Sie mit ins Boot nehmen.

Das ist eine in die Breite angelegte Mitmachkampagne

Es wurden 100.000 Flyer und 7.500 A2-Plakate gedruckt, die über Sozialeinrichtungen bundesweit verteilt werden sollen. Diese sind über die Webseite abzurufen und werden dann zur bundesweiten Weiterverteilung kostenfrei übersandt. Wir schicken Euch/Ihnen schöne kleine Päckchen mit den Infomaterialien, so dass Ihr/Sie diese in Euren/Ihren Beratungsstellen, Stadtteilzentren, Gewerkschaftsbüros, Jugendzentren, Kindergärten, Kneipen, Kinos, Unis, Stadtbibliotheken, um ein paar Beispiele zu nennen, auslegen und hängen könnt.

Auf der Anforderungsseite können Flyer und Plakate kostenfrei bestellt oder zum Selbstausdrucken heruntergeladen werden

https://www.energie-hilfe.org/infomaterial.html

Dann bitten wir Euch/Sie diese Kampagne in Euren/Ihren Strukturen bekannt zu machen. Mietvereine, Gewerkschaften und Sozialverbände bei Ihren Mitgliedern und in den vielen kleinen und großen Verteilern einzelner Strukturen und Organisationen. 

Ihr/Sie seid gefragt. Denn der Zusammenhalt der Gesellschaft kann nur gemeinsam und in Solidarität geschehen.

Struktur der Kampagne

Der erste Teil der Kampagne ist die Informationen für Betroffene und richtet sich an fünf große Gruppen: Beziehende von Leistungen der Grundsicherung, Angestellte und Selbstständige, Rentner*innen sowie Beziehende von Arbeitslosengeld oder Krankengeld und Auszubildende,Schüler*innen und Studierende. Im zweiten Teil gibt es dezidierte Infos für Beratende dieser Gruppen. Diese stehen online, aber auch als Pdf-Dokument zum Download zur Verfügung: Arbeitshilfe-Energiekosten, mit derzeitigem Rechtsstand:

27.10.2022

Infos für Betroffene:

https://www.energie-hilfe.org/de/infos-fuer-betroffene.html

Infos für Beratende:

https://www.energie-hilfe.org/de/infos-fuer-beratende.html

Auf den Seiten der Infos für die Betroffenen stehen Musteranträge zum Download zur Verfügung. Da davon auszugehen ist, dass die Behörden versuchen werden Leistungsansprüche abzuwehren, haben wir noch die Rubrik Hinweise zur Rechtsdurchsetzung erstellt, also ein FAQ zu den rechtlichen Problemen und zur Rechtsdurchsetzung, das gibt es hier:

https://www.energie-hilfe.org/de/infos-fuer-beratende/hinweise-zur-rechtsdurchsetzung.html

Beratung und Support finden

Damit die Betroffenen etwaig nicht alleine dastehen, haben wir eine umfassende Zusammenstellung etwaiger in Frage kommender bundesweiter Beratungsstrukturen erstellt. Da diese meistens nur Träger- oder Fachbereich spezifisch gelistet sind, haben wir die überregionalen Beratungsstrukturen zusammengestellt und im Zweifel Hinweise zur Selbstsuche in Suchmaschinen gegeben. Diese Infos gibt es hier:

https://www.energie-hilfe.org/de/infos-fuer-betroffene/beratung-finden.html

Die Kampagne unterstützen

Auch ist es möglich diese Kampagne als Organisation oder Person des öffentlichen Lebens zu unterstützen. Ein paar Unterstützende gibt es schon. Hier fordern wir zum Mitmachen auf. Zur Unterstützung Seite geht

es hier: https://www.energie-hilfe.org/de/ueber-uns.html

Zur Unterstützung bitte das Kontaktformular verwenden:

https://www.energie-hilfe.org/de/kontakt.html

Tacheles und der Paritätische bieten keine Einzelfallberatung an

Diese Kampagne zu erstellen, war echt viel Arbeit und hat besonders bei Tacheles viele Kapazitäten gekostet. Wir sind leider nicht in der Lage eine bundesweite Einzelfallberatung durchzuführen, das müssen die örtlichen Beratungsstrukturen leisten. Damit sie dies leisten können, haben wir das umfangreiche Berater*innen FAQ erstellt. Wir bitten daher von Anfragen zu Einzelfallberatungen Abstand zu nehmen.

Gegenseitige Information über wesentliche Entwicklungen

Sollte es wesentliche Entwicklungen geben, beispielsweise, ob nicht die Stromkosten oberhalb des Betrages, der dafür im Regelsatz enthalten ist, im Rahmen des Härtefallmehrbedarfes nach § 21, 6 SGB II zu übernehmen ist oder etwaige Nachzahlung bei Studierenden doch zu übernehmen sind, werden wir darüber informieren. Dafür haben wir dieRubrik „News“ auf der Webseite eingerichtet. Genauso wie wir Euch/Sie bitten uns wichtige Informationen mitzuteilen, z.B. welche Weisungen von den Ministerien zu der Kampagne erlassen werden, oder was für Gerichtsentscheidungen erfolgen dazu. Das sind alles wichtige Infos und wir bitten diese zu übersenden. Weisungen können auch per anonymen Upload übersandt werden:

https://tacheles-sozialhilfe.de/datei-upload.html

picture by: Fotograf: Tim Reckmann

Quelle: Tacheles e.V.